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Wenn viele Elefanten und ihre Reiter aufeinandertreffen

  • braegger5
  • 6. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 2 Tagen

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Dein Elefant und Reiter sind nicht allein. Jeden Tag begegnen sie anderen – in der Schule, in Gruppen, in Freundschaften. Und wie du sicher schon bemerkt hast: Nicht alle Elefanten und ihre Reiter verhalten sich gleich. Manche sind laut, andere zurückhaltend. Einige sind neugierig und offen, andere vorsichtig oder angespannt.


Das kann wunderbar sein – aber auch zu Missverständnissen und Konflikten führen. Denn manchmal treten sich Elefanten auf die Füsse oder den Rüssel. Nicht absichtlich, sondern weil sie ihre eigenen Bedürfnisse, Ängste oder Unsicherheiten haben. Und nicht jeder Reiter hat seinen Elefanten immer im Griff.


Warum es zu Konflikten kommt


Jeder Elefant handelt aus seinen eigenen Motiven – und das sind meistens gar keine schlechten Absichten. Doch oft sehen wir nur das Verhalten der anderen, nicht den Grund dahinter.


  • Ein Elefant drängt sich in den Vordergrund? Vielleicht hat er Angst, übersehen zu werden.

  • Ein Elefant zieht sich zurück? Vielleicht fühlt er sich unsicher oder unwohl.

  • Ein Elefant schliesst einen anderen aus? Vielleicht hat er selbst Angst, nicht dazuzugehören – und hofft, dadurch sicherer in einer Gruppe zu stehen.

  • Ein Elefant kritisiert viel? Vielleicht will er sich schützen, bevor ihn jemand anderes verletzt.


Wenn dein Elefant sich über das Verhalten eines anderen ärgert, kann es helfen, sich zu fragen: „Warum verhält er sich wohl so? Was könnte dahinterstecken?“ Oft stellt man fest: Alle Elefanten handeln aus ähnlichen Motiven – sie wollen dazugehören, sich sicher fühlen oder etwas bewirken.


Wie dein Reiter und dein Elefant besser mit anderen umgehen können


  1. Verständnis entwickeln: Jeder Elefant hat seine Geschichte, Erfahrungen und Ängste. Wenn du dich fragst, warum ein anderer so reagiert, anstatt ihn vorschnell zu verurteilen, entsteht weniger Frust – und mehr Verständnis.

  2. Ruhe bewahren: Manchmal reagiert dein Elefant instinktiv mit Wut oder Angst. Doch oft kann der Reiter die Situation entschärfen: „Stopp, vielleicht meint der andere das gar nicht böse. Lass uns erst herausfinden, was los ist.“

  3. Grenzen setzen: Dein Elefant muss nicht jeden mögen. Doch er kann lernen, mit anderen respektvoll umzugehen, ohne zu streiten. Man kann sich achten, ohne beste Freunde zu sein.

  4. Über Ängste und Vorurteile hinauswachsen: Elefanten reagieren oft voreilig auf andere, weil sie glauben, sie schon zu kennen. Doch Missverständnisse entstehen oft durch fehlenden Kontakt. Wer auf andere zugeht, stellt oft fest: Der andere ist ganz anders, als ich dachte.


Zusammen geht es besser


Wenn viele Elefanten aufeinandertreffen, gibt es immer Reibung – aber auch die Chance, voneinander zu lernen und gemeinsam stärker zu werden. Denn am Ende wollen alle Elefanten das Gleiche: Dazugehören, sich wohlfühlen und verstanden werden. Manchmal reicht schon ein kleiner Schritt: Ein offenes Ohr, eine freundliche Geste oder ein Moment, in dem dein Reiter innehält und sagt: „Vielleicht steckt hinter diesem Verhalten mehr, als ich zuerst gedacht habe.“


Denn so wie dein Elefant verstanden werden möchte – wollen es auch die anderen.






Literatur

  • Goleman, Daniel (2006). Soziale Intelligenz: Wer auf andere zugehen kann, hat mehr vom Leben. München: Droemer HC.

  • Kahneman, Daniel (2016). Schnelles Denken, langsames Denken. München: Penguin Verlag.

  • Rosenberg, Marshall B. (2016). Gewaltfreie Kommunikation: Eine Sprache des Lebens. Paderborn: Junfermann Verlag.

  • Tomasello, Michael (2009). Die Ursprünge der menschlichen Kommunikation. Berlin: Suhrkamp Verlag






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